Das Wirtschaftswunder in der Bundesrepublik Deutschland war eng mit der damaligen Deutschen Bundesbahn verwoben und wäre ohne sie nicht möglich gewesen.
Udo Kandler zeichnet in seinem neuen Werk die Entwicklung der Bahn auf, welche trotz des wachsenden Motorisierung im Güter- und Personensegment die Modernisierung des Schienenverkehrs in Angriff nahm. In den Jugendjahren der jungen Bundesbahn verkörperten Slogans wie „Fahr lieber mit der Bundesbahn“ auch den Willen und die Einsatzbereitschaft der Bahn, die Entwicklung des Verkehrs auf der Schiene nicht aus der Hand zu geben.
Udo Kandler zeigt im Buch in zahlreichen Aufnahmen die interessante und prägende Zeit der 1950er Jahre. Auch wirft er einen Blick auf Neuentwicklungen im Fahrzeugpark der Bundesbahn und der damit verbundenen zügigen Entwicklung der Elektrotraktionen. Aber auch den kleinen Nebenbahnen mit dem Nebenbahnretter VT 95 lässt er nicht links liegen.
Einen weiteren Blick lässt der Autor auf den Güter- und Personenverkehr der Bahn auf der Straße zu. Neben den Omnibussen zeigt er auch Innovationen auf, die dem Kunden, trotz fehlenden Gleisanschluss mittels Culemeyer oder Huas-zu-Haus-Containern die Möglichkeit boten, seine Ware auf der Schiene zu versenden.
Beeindruckend im vorliegenden Werk sind auch die Aufnahmen, welche das damalige Neben- und Miteinander von Dampf-, Diesel- und Elektrotraktionen zeigen.
Ein Buch, das sicher nicht nur für den Historiker interessant sein dürfte. Auch der Epoche III-Fan, welcher sich für den Betrieb der damals noch jungen Bundesbahn interessiert, dürfte seine Freude am neuen „Kandler“ haben.
Auf Schienen durchs Wirtschaftswunderland, Die Geschichte der Bundesrepublik – Die frühen Bundesbahn-Jahre; Udo Kandler; Verlagsgruppe Bahn (VGB); Fürstenfeldbruck; 2018; 176 Seiten; ca. 250 Farb- und S/W-Aufnahmen; Hardcover; Format 29,5 x 28,0 cm; ISBN 978-3-8375-1924-2; Preis 39,95 €;