Rügen, Deutschlands größte Insel hat neben vielfältiger Natur und langen Stränden auch eine bemerkenswerte Infrastruktur im Eisenbahnbereich. Neben den normalspurigen Strecken über den Rügendamm nach Sassnitz, Mukran und Binz bietet die Insel in Mukran auch einige Kilometer Breitspurgleis und eine idyllische Schmalspurstrecke von Putbus/Lauterbach nach Göhren.
Konrad Koschinski zeigt im neuen Eisenbahn Journal Extra 1/2020 die Entwicklung des Bahnverkehrs auf der Insel von 1883 bis in die heutigen Tage auf. Besonders auch für die Entwicklung der Seebäder war die Schienenanbindung, welche seit dem Bau des Rügendamm unterbrechungsfrei mit dem Festland verläuft, von größter Bedeutung. Zudem war Sassnitz Ausgangspunkt der Eisenbahnfährverbindung nach Trelleborg, der sogenannten „Königslinie“. Leider ist diese Fährlinie seit April 2020 dauerhaft eingestellt.
Eine Besonderheit der Eisenbahn auf Rügen ist das Breitspurnetz im Fährhafen von Mukran für den Güterverkehr in die baltischen Staaten. Manche bezeichnen Mukran auch als „westlichster Cargo-Bahnhof der Transsibirischen Eisenbahn“.
Auch war einst die Schmalspur für das wirtschaftliche Entwicklung der Insel unverzichtbar. Dies belegt schon die einstige Streckenlänge von ca. 100 km. Heute ist dieses Schmalspurnetz auf die Strecke zwischen Lauterbach und Göhren geschrumpft, ist aber eines der touristischen Highland Rügens.
Dem Autor ist es im Heft gelungen, die interessante Geschichte sowie die Gegenwart anschaulich und verständlich für den Leser aufzubereiten. Zahlreiche historische und neuzeitliche Aufnahmen verdeutlichen das Beschriebene eindrucksvoll. Eine gelungene und kompakte Zusammenfassung der Bahngeschichte Rügens. Ein Heft, welches nicht nur Rügen-Fans ihr Eigen nennen sollten.
Eisenbahn auf Rügen; Konrad Koschinski; Eisenbahn Journal Extra 1/2020; Verlagsgruppe Bahn (VGB); Fürstenfeldbruck; 2020; 116 Seiten; ca. 150 Aufnahmen; Format DIN A4; DVD incl.; ISBN 978-3-89610-765-5; Preis 15 € (Print); 13,99 € (eBook);