Druckfrisch ist das neue Buch von Wilfried Rettig zur Geschichte der DR-Schmalspurbahnen in den Jahren 1965 bis 1990.
Der Autor beschreibt eindrucksvoll die Geschichte der Schmalspurbahnen von der Ostseeküste bis nach sachsen und dem Spreewald. Diese waren auf unterschiedlichen Spurweiten unterwegs. Ab den 1960er Jahren begann die Deutsche Reichsbahn mit dem teilweisen Wechsel der Verkehrsträger von der Schiene auf den Omnibus und Lastkraftwagen. In diesen stellte sie auch die Wirtschaftlichkeit der Schmalspurbahnen in Frage zu stellen und begann mit deren Stilllegung. Anfangs sollte alle dieser Bahnen stillgelegt und abgebaut werden. Doch einige Schmalspurbahnen blieben wegen ihres „touristischen Potenzials“ von der Stilllegung verschont.
Am Anfang des neuen Buches widmet sich Wilfried Rettig einleitend dem Zeitraum von 1945 bis 1965. Er beschreibt die Situation der Schmalspurbahnen am Ende des Zweiten Weltkriegs und den Reparationen an die UdSSR. Auch das Thema der Verstaatlichung der Klein- und Privatbahnen lässt er nicht außer Acht. Zudem gibt er einige Informationen zu den bereits erwähnten Verträgerwechsel, welcher in manchen Regionen das Transportwesen komplett veränderte.
Zahlreiche, teils auch farbige historische Aufnahmen, Gleispläne der wichtigsten Schmalspurbahnhöfe sowie eine Statistik der zwischen 1945 und 1965 stillgelegten Bahnen runden das nicht nur für Schmalspurfreunde hochinteressante Buch ab. Chapeau.
Die DR-Schmalspurbahnen 1965 – 1990, Ein Vierteljahrhundert: Zahlen, Daten, Fakten; Wilfried Rettig; EK-Verlag GmbH; Freiburg; 2018; 304 Seiten; ca. 450 Abbildungen, teils in Farbe; Format 210 x 297 mm; gebunden; ISBN 978-3-8446-6412-6; Preis 49,90 €;